In einem würdigen Rahmen und vor rund 500 Gästen wurden gestern, Dienstag, im Parlament die Dinghofer-Medaillen an Dieter Böhmdorfer und das patriotische Magazin Der Eckart übergeben.
Dass die Feierlichkeit am 12. November, dem Tag der Republiks-Gründung, stattgefunden hatte, bot dem Vorstand des Dinghofer-Instituts die Gelegenheit, vor der Gedenktafel mit Franz Dinghofer, Karl Seitz und Jodok Fink beim Haupteingang des Parlaments einen Kranz niederzulegen. Dinghofer (Deutschnationale), Fink (Christlich Soziale Partei) und Seitz (Sozialdemokratische Arbeiterpartei) waren die Präsidenten der provisorischen Nationalversammlung, die durch Franz Dinghofer am 12. November 1918 in Österreich die Erste Republik ausgerufen hatte. Diese Ausrufung erfolgte vor 100.000 Menschen von der Rampe des Parlaments aus. Mehr auf der Internetseite des Parlaments unter “Geburt der Republik”.
Der Vorstand des Dinghofer-Instituts legte am 12. November, dem Tag der Republiks-Gründung, einen Kranz vor der Gedenktafel beim Haupteingang des Parlaments nieder.
Außergewöhnliche Leistungen geehrt
Dem Republiks-Ausrufer zu Ehren verleiht das Dinghofer-Institut mit Präsident Martin Graf und Obmann Gerhard Kaniak (beide FPÖ-Nationalratsabgeordnete) alljährlich Medaillen an Personen, die in den Bereichen Medien, Wissenschaft oder Demokratie Besonderes geleistet haben.
“Demokratiepreis” an Dieter Böhmdorfer
Der „Demokratiepreis“ ging heuer an Bundesminister a.D. Dr. Dieter Böhmdorfer, der nicht nur für seine Reformen während seiner Zeit als Justizminister ausgezeichnet wurde, sondern vor allem auch deshalb, weil er seinerzeit gemeinsam mit Jörg Haider das ORF-Monopol zu Fall gebracht und so der Meinungsfreiheit durch Zulassung privater Fernsehstationen einen großen Dienst erwiesen hatte.
“Dimensions-Verzerrung” in den Medien
Böhmdorfer stellte die Meinungsfreiheit dann auch ins Zentrum seiner Dankesrede. Als Problem in den etablierten Medien erkannte er nicht die Falschmeldungen, „denn diese sind leicht mit Gegenbeweisen zu widerlegen“ (so Böhmdorfer), sondern die „Dimensions-Verzerrung“ und die „falsche Gewichtung“ der Beiträge. Als Beispiel dafür brachte er ein Interview von ÖVP-Außenminister Alexander Schallenberg im ORF, der ausschließlich zu den antisemitischen Ausschreitungen in Amsterdam befragt worden sei, jedoch nicht zum Vorfall der jüdischen Hochschüler gegen Nationalratspräsidenten Walter Rosenkranz, der von den Studenten gehindert wurde, einen Kranz an der Holocaust-Gedenkstätte niederzulegen.
Im Bild von links: Laudator Wilhelm Brauneder, Ehrengast Ex-Minister Helmut Krünes, Dinghofer-Instituts-Obmann Gerhard Kaniak, Medien-Preisträger Konrad Weiß (Der Eckart), Ehrengast NR.-Abg. Susanne Fürst, Demokratie-Preisträger Dieter Böhmdorfer und Dinghofer-Instituts-Präsident Martin Graf.
Dinghofer-Instituts-Präsident Martin Graf erinnerte in seiner Rede an den großen Österreicher Franz Dinghofer, der Bürgermeister in Linz, Vizekanzler, Justizminister sowie Präsident des Obersten Gerichtshofs war.
“Medienpreis” für Magazin Der Eckart
Den „Medienpreis“ erhielt dieses Jahr die Redaktion des Magazins Der Eckart, die nicht nur den deutschen Minderheiten im Ausland und den Vertriebenen eine Stimme gibt, sondern sich – „aufgrund der Migrations-Entwicklung“ (so Schriftleiter Konrad Weiß, der den Preis entgegengenommen hatte) – auch als Bewahrer der österreichischen Kultur sieht.
“Gehe österreichischen Medien aus dem Weg”
Als begeisterter Leser des Magazins stellte sich der Laudator des Preisträgers, der Dritte Nationalratspräsident a. D. und emeritierte Univ.-Prof. Mag. Dr. Wilhelm Brauneder, vor. Er sei den etablierten Medien in Österreich zunehmend aus dem Weg gegangen, meinte Brauneder, „weil nur noch einseitig berichtet wird“. Im Magazin Der Eckart, das von der Österreichischen Landsmannschaft herausgegeben wird, würde er zudem Themen finden, die nicht alltäglich seien.